Lucas Cejpek (Hrsg.): Beckett Pause

Minidramen

Sonderzahl Verlag
Wien 2007

cejpekDer vorliegende Band ist anlässlich des 101. Geburtstags von Samuel Beckett erschienen. Lucas Cejpek lud insgesamt 67 Autor/inn/en unterschiedlichster Provenienz ein, Minidramen zu, für oder nach Beckett bzw. auch unabhängig von ihm zu verfassen.
Formal spannend ist dieses Buch in der Tat, spiegelt es doch Verfahren wider, die jenes Sprunghafte, Sperrige, Reduktionistische enthalten, das auch beispielgebend für die Arbeit des Dichters war und ist.

Die Dialoge (Die Auflage war: Minidramen – für 2 Personen – zu verfassen, deren Ausmaß 2 Seiten Umfang nicht überschreiten sollte) zwingen die Leserin, den Leser, sie wieder und wieder zu lesen bzw. sich nochmals in Erinnerung zu rufen: Die wenigen Sätze, Fragmente, die Interpunktionen muten wie buchstäblich gewordenen „Synapsen“ an.
Echohaft mitunter, schablonenhaft wirken die Dialoge, nicht selten reflektieren die wenigen Worte einen Leerlauf des Denkens, diese Endlosspirale der Stille und des Nichts.
Oder ein Kreisen tut sich auf, ein In-sich-Kreisen des Sprechens, dieses „zu-sich-selbst-“ oder „aneinander-vorbei-Sprechen“, das keine linearen Wort/Fort/bewegungen gestattet.
Was absehbar ist, sind Absprünge, Sprünge überhaupt, Deviationen.

Lucas Cejpek sei gedankt für dieses Buch. Aber auch dafür, dass er immer wieder für seine Projekte zeitgenössische Autorinnen und Autoren einlädt. Diesmal finden sich unter den zahlreichen Geladenen: Elfriede Czurda, Margret Kreidl, Dieter Sperl, Rosa Pock, Gerhard Rühm, Christian Steinbacher, Raymond Federmann oder Zsuzsanna Gahse.

Petra Ganglbauer

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