Elfriede Czurda: ich, weiß

366 mikro essays für die westentasche

Edition Korrespondenzen
Wien 2008

Wie eine Prosodie mutet der vorliegende Band von Elfriede Czurda an, der 366 Mikro-Essays für die Westentasche versammelt.
Er umfasst viel von dem, was Sprache an klanglichen oder auch rhythmischen Konstituenten aufzuweisen hat.
Quasi hinweg gerafft werden wir, die Lesenden, von rasend vorbei fliegenden Tagen – der sprachliche Duktus ist ein rasanter – die Texte ziehen vorüber wie das Leben und „kippen“ manchmal auch an der Grenze zu einem Anderen…

Hin und wieder gibt es ein Festhalten, ein Ruhen „phantastisch – krank“ etwa, dann wieder reißt uns die Onomatopoesie fort. Auffallend eben jene starke Vokalfärbung, wie sie auch schon für frühere Gedichte der Autorin bezeichnend ist. Allerdings handelt es sich hiebei um ein Kalendarium, schön gefasst zwischen dem 21. Juli und dem 20. Juli, Disziplinierung des Schreibprozesses mithin. Wunderbarer poetischer Exkurs, ebenso zielführend aber auch für jene, die sich mit dem täglichen Schreiben herumschlagen und dafür auf dubiose Lektüren zurückgreifen. Endlich eine Vorgabe!

Ausnehmend schön gestaltet ist das Buch, ein Text wurde von der Autorin handschriftlich in dem Band verewigt.

Ein Buch mit zeitlosem Inhalt, das dennoch von zutiefst menschlichen also vergänglichen Befindlichkeiten erzählt.

Petra Ganglbauer

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