Gedichte
Otto Müller Verlag
Salzburg-Wien 2009
Fragil, wie gezeichnet, und gleichermaßen expressiv, weil derart durchdrungen von der Stimme des Schmerzes, sind diese Gedichte; sie werden begleitet von einer Traurigkeit, die anhält, die den Tag begleitet und während der Nächte nicht geringer wird.
Das lyrische Ich setzt wiederkehrend Haltepunkte, die wie Abschied klingen. Da ist ein Echo, ein steter Nachklang von Verlust, die Gedichte bewegen sich auf jenem feinen, konzise gebauten Grat zwischen dem Hier und dem Dort, in dieser Lyrik ist keiner der Pole ohne den anderen möglich; die Präsenz der Dinge bringt das unausweichliche „Dämmern“ von Abschied mit sich. Eine Absenz wiederum wirkt nachhaltig herein ins Jetzt ihrer Präsenz.
Ungewöhnlich beeindruckende Textstellen finden sich in diesem Buch, wie zum Beispiel: „Sich hingeben/ hieße/: unvollendet/ sterben.“
Christine Haidegger spannt einen weiten Bogen, der zutiefst lyrische Themata einbezieht, die Stimmführung in ihren Gedichten ist jedoch eine ganz eigene, sehr persönliche.
Ein schönes Buch!
Petra Ganglbauer