Essay 68
Literaturverlag Droschl
Graz-Wien 2017
Eine phänomenologische Zusammenschau bietet dieser Essayband, – konzise (Über /) Wirklichkeitssetzungen, die die Interdependenz von Blick und Objekt, von Ich und Welt verdeutlichen.
Ein achtsam und gründlich gebautes Werk, das in „Cuts“ oder Bildschnitte, Abschnitte also gegliedert ist, die sich allesamt im Kontext Kunst / Sprache / Existenz / Wahrnehmung finden und stetig rückgebunden bzw. verstärkt werden durch intertextuelle Bezüge. (Ein reicher Zitatenschatz aus Philosophie, Literatur oder Wissenschaft).
Dieses Journal offenbart zudem Welt in all ihren Facetten, – sie spiegeln einander, der Körper, die Sinne, die Religion, das Metaphysische, die Literatur und die Natur.
Alltagssequenzen wechseln mit Videoeinstellungen, imaginäre Bilder mit Ausstellungen, Kindheitserinnerungen sind in dem Buch ebenso enthalten wie der manifestierende Satz „Wir sind Weltkulturerben.“ Manches wirkt wie hingesprenkelt, leuchtend, chromatisch, anderes wiederum taucht tief ab.
Spannend ist dieses Werk darüber hinaus, weil es nebst immerwährender menschlicher Fragestellungen auch das aktuell Politische berücksichtigt. So gesehen wird die Qualität der in diesem Band angesprochenen zeitlosen (ewigen) Themen auf die Höhe der Zeit gehoben! Die von Helwig Brunner ausgewählten Zitate fügen sich in schöner Korrespondenz seinen eigenen tiefgehenden Überlegungen und konzisen Beobachtungen.
Ein Buch das man, einmal zu lesen beginnend, nicht mehr so leicht aus der Hand legt!
Petra Ganglbauer