Haymon Verlag
Innsbruck 2001
Ansprechend im Hinblick auf Konzeption, Partitur, Aufbau.
Durchwirkt von Zitatmaterial, das Anlaß für weitere Überlegungen ist.
Die Gedichte des Autors Semier Insayif wissen von genauer Wahrnehmung zu berichten, von Bewegung, den damit verbundenen Abläufen, Strukturen, Standorten, genauer noch, sie sind deren analoge Übersetzung, Entsprechung.
Der Autor setzt die Sprache in Szene, sie ist dann Bewegung und Verlauf, ist Innehalten, Körper. Demgemäß fällt die Inszenierung aus, verschaffen sich die Inhalte Position, etwa, wenn sich „ein-gang-aus-gang“ horizontal daherschreibt.
Onomatopoetisch muten die Zeilen an, je nach Bewegungsduktus, einmal heller, leichtfüßiger, dann wieder dunkler, massiv.
Die Materialität der Sprache und jene des Körpers gehen ineinander über, finden eine gemeinsame Strukturierung.
Insayif besinnt sich präzise auf das Einzelwort und dessen Aktionsradius, um es letztlich der Textarchitektur einzugliedern.
Ein sprachsensibles Unterfangen!
Petra Ganglbauer