Österreichische AutorInnen in Schwarzweiß
Kremayr & Scheriau
Wien 2019
Die österreichische Autorin und Schreibpädagogin Barbara Rieger und der Pariser Fotograf Alain Barbero sind eine, nicht nur in Wien bekannte, unermüdliche und kongeniale Künstlerpaarung.
Nach ihrem gemeinsamen Debütband „Melange der Poesie“, in dem Autorinnen und Autoren in Wiener Kaffeehäusern fotografisch porträtiert wurden und mit Kaffeehaustexten zu den jeweiligen Fotos vertreten sind, folgte nun das ebenso umfangreiche wie bibliophil gestaltete Buch „Kinder der Poesie“, in dem insgesamt 18 Autorinnen und Autoren, die zwischen 1924 und 1994 – also quer durch alle Generationen – geboren wurden, präsent sind.
Bis auf Sabine Gruber, die dieses Buch anregte, handelt es sich primär um Autorinnen und Autoren, die nicht im ersten Buch vertreten sind. Unter ihnen Anna Weidenholzer, Daniel Wisser, Petra Piuk, Kathrin Röggla, Josef Haslinger, Julian Schutting oder Friederike Mayröcker.
Zusätzlich zu jeweils von ihnen ausgewählten Kindheitsfotos, die Alain Barbero in Kooperation mit den Autorinnen und Autoren fotografisch neu-, um-, oder weiterinterpretierte, schrieben sie erinnernde oder reflektierende Texte zu ihrer Kindheit, in welchen Kuscheltiere ebenso eine Rolle spielen wie Internatserfahrungen, politische Ereignisse oder Großmütter.
Entstanden ist ein berührendes und atmosphärisches Buch voll von Bekenntnissen und Interventionen, denn nicht nur die persönlichen Kindheitsszenen (manchmal aus Involviertheit, dann wieder aus großer Distanz geschrieben) spielen darin eine Rolle, sondern auch die erklärenden Intros zu den jeweiligen Autorinnen und Autoren sowie die spannenden und gut recherchierten Ergänzungen zu Politik, Sound, Literatur oder Film (um einige Beispiele zu nennen) mit den jeweils damals aktuellen Entwicklungen: Ein schöner alltagsästhetischer und historischer Bogen:
Dies ist in erster Linie Barbara Rieger zu verdanken.
Petra Ganglbauer
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