TRITON Verlag
Wien 2003
Schon das Foto deutet den Kern der vorliegenden Erzählungen an: Kleine unspektakuläre Gesten des Fortgehens und Wiederkehrens, des Weitergehens und Abweichens, des Schweigens und des leisen Sprechens. Sie erzählen vom Leben, von der Liebe, vom Abschied, vom Schwanken.
Die Stimmführung ist eine bewusst zurückgenommene, Bernadette Schiefer erzählt, ohne jenen überlauten, schreienden Duktus anwenden zu müssen, der hinlänglich bekannt ist.
Da und dort jedoch, beispielsweise in „Sappho geht“ , kippt die Sprache jedoch; sie verlässt ihre Spur, ihre Funktion einer langsamen Begleiterin der Protagonist/inn/en und erregt sich selbst, indem sie in einen raschen Abtausch von Wörtern und Exklamationen verfällt. Ein durchaus spannendes Unterfangen!
Das Fragile wie die Flüchtigkeit sind insgesamt Wesenzüge dieser Sprache, ein Prinzip, das durch die wechselnden Topographien noch unterstrichen wird.
Nuancierungen, Grenzgänge und schließlich Bekenntnisse zum Leben, die aus einer einzigen Sicherheit entstehen, nämlich jener, welche die Potentialität von allem gewährt.
Petra Ganglbauer
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