Edition Art Science
Wien-St. Wolfgang 2010
Erika Kronabitters Gedichte sind ein einziges ausladendes Requiem. Sie sind zudem ein Randgang zwischen dem „Gerade Noch“ und dem „Nicht Mehr“.
Die Texte bilden eine formale Zusammenschau aus einem äußerst sphärisch-subtilen Gestus und einer hohen Sprachgeschwindigkeit. Das macht sie so aufgeladen.
Das Buch kreist um die Themen Abschied, Vergänglichkeit, Verlust und Trauer, eine Trauer, die jedoch mitten aus dem Leben gegriffen ist, die vital ist, poetisch, mitunter laut und beinahe trotzig.
„Als ob ich dich schnell anrufen müsste und/ dir erzählen“.
Da spricht/ ruft ein waches lyrisches Ich, das sich vehement der Endgültigkeit und dem Unwiederbringlichen widersetzt.
Da gestalten sich Erinnerungs/Bilder aus der Negation heraus „vor dem haus nicht mehr/ im garten nicht mehr…“ und werden auf diese Weise plastisch, lebendig.
Nicht nur der Mutter sind Gedichte gewidmet. Unter anderen auch Autor/inn/en wie dem verstorbenen Lyriker Gerhard Kofler.
Erika Kronabitter wendet unterschiedlichste formale Umsetzungen des Themas an, manche der Texte sind eher dramatisch angelegt, Partituren gleich, andere wieder von strenger Textur, schmal und voll von Parallelismen.
Die verschiedenen zyklischen Typen von Gedichten machen den Band sehr abwechslungsreich.
Ansprechend, weil zart und wie aus einer anderen Dimension geholt, die Coverzeichnung, von der Autorin, Künstlerin selbst gefertigt.
Ans Herz gelegt!
Petra Ganglbauer
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