Edition Taschenspiel
Verlag beim Augarten, Wien 2015
Lakonisch, bisweilen bewusst frech, in jedem Fall voll Selbstironie gibt sich das neue Buch von Erika Kronabitter, welches die Autorin in thematisch wiederkehrende Module gegliedert hat.
Die (Selbst)erkenntnisse umkreisen das Älterwerden mit seinen Begleiterscheinungen, das Leben und Wohnen, das Reisen, die Architektur, das Beobachten, das Schreiben und das Nichtschreiben; mittels insistierender Schleifen werden diese Themen „aufgezogen“ und mit ihnen auch die Figuren in diesem Buch, etwa die Wohnungsnachbarn der Protagonistin, welche die Autorin lediglich mit ihrem Anfangsbuchstaben namentlich erwähnt, ein Kunstgriff, der sie fernhält, der sie – trotz ihrer individuellen Eigenheiten – schemenhaft erscheinen lässt.
Da gibt es die unfreundliche und arrogante Nachbarin oder den überfreundlichen Nachbarn.
Sie alle werden jedenfalls genauestens beobachtet und auf einen leichtfüßige Art analysiert.
Mitteilsam, lebendig, humorvoll und bunt kommen die Themen in diesem Buch daher, wenngleich es durch seine Ordnung einen straffen Rahmen hat; bisweilen verdichten sich Passagen, indem die Autorin listenartige und serielle Raffungen inmitten des Erzählens vornimmt.
Ein kurzweiliges, konsequent geschriebenes Buch, das auch seinen Unterhaltungswert hat!
Petra Ganglbauer
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