Roman
Verlag Wortreich
Wien 2016
Erika Kronabitter arbeitet seit Jahren konsequent im Kontext verschiedener literarischer Gattungen, mehr noch, sie unternimmt Quergänge, Übergänge, Grenzüberschreitungen und setzt ihre Bücher auch immer wieder konzeptuell um.
Jüngstes Beispiel ist ein Roman, der auf autobiografischer Erfahrung basiert, dahingehend auch Geheimnisse transparent werden läßt und doch und dennoch – beinahe raffiniert – auch mit dem Krimi-Genre spielt und eine sehr geordnete Gliederung aufweist:
Kapiteltitel (und seien die Texte, Kapitel auch bisweilen kurz), die Klarheit signalisieren. Ebenso finden sich in diesem Roman E-Mail-, wie auch Behördenzitate.
Der Roman ist also dergestalt aufgebrochen und gewinnt trotz einer gewissen Schwere des Themas an formaler Leichtigkeit!
Das Buch umkreist die Liebe von Hanna und Beppo Ende der Fünfziger Jahre / Anfang der Sechziger Jahre – die Rede ist aber auch von Elena, der gemeinsamen Tochter – und zeichnet , trotz Handlungsintensitität (ein ungeklärter Mordfall) und Plastizität, auf eine ganz eigene, sensible und behutsame Weise die Charaktere und Situationen „Im Nochdunkel drang ein Wischen in den Schlaf…“
Was sich im Laufe der Geschichte abzeichnet, ist mehr als mysteriös – die Autorin erzählt ihren mithin sehr authentischen Zugang, ihre Version eines Geschehens.
Ein Buch, das sich gerade jetzt, in dieser anregenden, aktivierenden Jahreszeit (es ist Sommer) überallhin mitnehmen und Passage für Passage gut und auf spannende Weise erkunden lässt.
Petra Ganglbauer
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