100 Gedichte
Klever Verlag
Wien 2014
Das von Elfriede Gerstl stammende und den Gedichten vorangestellte Motto, das an dieser Stelle nicht verraten werden soll, um das Interesse den Band selbst zur Hand zu nehmen zu wecken, steht gewissermaßen stellvertretend für die im Buch versammelten Gedichte.
Lakonische Notate, lyrische Möbiusschleifen, die, obgleich nicht selten aus Listen gespeist, diese in ihrer Ausrichtung gedanklich oder auch formal gekonnt unterwandern, indem sie gegen Ende der Texte dergestalt abweichend sind, daß es kein Ziel, keine plausible Erklärung oder Antwort auf die existenziellen Fragen des Lebens gibt.
Oft treffen Gegenpole aufeinander: „erinnern wollen/ und vergessen wollen/ im selben augenblick“, Dispositionen, die das einfache rationale Fassungsvermögen nicht zu verarbeiten imstande ist; dadurch entstehen Reibungen, Denkanstrengungen und viel mehr noch, das Darüberhinausgehende.
Ein komplexer sprachspielerischer Band, der voll Komplexität steckt; in „Wiener Zimmer“ lebt ein kleines Sprachuniversum voll Esprit!
Petra Ganglbauer
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