lex liszt
Oberwart 2015
Klare, reife, ästhetisch gebaute und zugleich äußerst unprätentiöse Gedichte finden sich in diesem Band, der Themen wie Innenwelt und Außenwelt, Körper oder Schreibprozess in prägnanten Gedichten anreißt, die letztlich seltsame Wendungen nehmen, unerwartete Gedankenkurven. Sie sind es, die diese Texte so geheimnisvoll machen.
Denn nichts ist aus dem (irdischen) Stoff, aus dem es zu bestehen scheint.
Eine eigenwillige, beinahe notwendige Traurigkeit lieget wie ein Flor über dem hier versammelt Geschriebenen. Und wenn man Zeilen wie „Im Innern verliert / die Maschine an Kraft“ oder „Ich brauche die Gewalt / von Orten“ liest, dann ist es, als blicke das ganze Zueinander und Miteinander von Innerseelischem und Weltgeschehen daraus.
Niemals jedoch stellen sich die angesprochenen Themen gewichtig ein; Haberl gelingt es, durch fragile Andeutungen eine große Wirkung zu erzielen.
Ein empfehlenswerter Lyrikband!
Petra Ganglbauer