Edition Korrespondenzen
Wien 2006
Lucas Cejpek offeriert literarische Maßarbeit in seinem neuesten Buch.
Aus großer Genauigkeit und einem spezifischen Impetus setzt sich „Dichte Zugfolge“ zusammen und ermöglicht so der täglichen Benutzerin der Wiener U-Bahnlinien einen erfrischenden Zugang zum Objekt der Auseinandersetzung.
Der Autor durchquert und unterwandert jegliche Monotonie. Die poetischen Einstellungen folgen Stationen gleich aufeinander. Man könnte sie allerdings auch auf die Abfolge der U-Bahnwaggons beziehen.
Der Autor holt sich Impulse aus den verschiedensten Kontexten: er verweist auf Filmszenen, auf Literatur, er notiert alltägliche, reale Gespräche et cetera.
Es scheint so, als ob er sich – die Wiener U-Bahnstrecken bereisend – auf mehreren Wahrnehmungsebenen bewegt hätte: auf jener des Fahrgasts und auf jener des Regisseurs oder auch Kameramanns.
Die Sprache, die der Autor einsetzt, ist an manchen Stellen beinahe protokollarisch.
Dann wieder sprühen poetische Funken!
Ein reizvolles, spannendes Buch, nach dessen Lektüre sich der Umgang mit dem Urbanen, Alltäglichen sicher entscheidend verändert. Ein alltagsästhetischer Beitrag!
Ich habe das Buch in einem Zug gelesen!
Petra Ganglbauer