Edition Korrespondenzen
Wien 2005
„Ein guter Anblick.“
Glasklare Ansichten. So überdeutlich wie sie nur Klischees eigen sind.
Margret Kreidl bleibt den von ihr seit Jahren konsequent bearbeiteten Genres treu:
HEIMAT-, HERZ-SCHMERZ, KRIMINAL-, allesamt TRIVIALROMAN.
Sie tut dies aus einer großen Disziplin heraus.
Sie verdichtet, verknappt das unerträglich Glatte, Reaktionäre, Grausige, Saumselige, Dumme und bringt es auf den Punkt: jede Sequenz dieser trivial-alpinen Zuckerlwelt im 1. Teil des Bandes endet mit einem Schuss: Es muss auch faktisch Schluss sein mit der hochaktiv-schmalzig-verkannten Realität.
Das Zuckersüße, Üppige, Strahlende muß kippen ins Andere, ins Finale.
Teil zwei enthält jeweils den Klischeekern scheinbiografischer Details der „love leading ladies“ (Klappentext), die ihrerseits namentlich alphabetisch aufscheinen; verkitschte Mini-Lebens-Legenden sind das , wie sie tagtäglich vom Massenpublikum des Boulevards
verschlungen werden.
Der ganze Band zeigt eiskalt die Mechanismen der Jagd auf: Fotojagd, Schicksalsjagd, Druckjagd, Treibjagd, Hetzjagd oder Fangjagd.
Petra Ganglbauer
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