Waltraud Seidlhofer: Te Anau. Wilderness

Zeilen

Verlag Grasl
Baden bei Wien 2001

Fein ziselierte, dicht gebaute Gitterstrukturen – angesiedelt als Texte, – auf den ersten Blick Gedichte. Definiert als Zeilen:

Zwischen Te Anau, einem Ort auf der Südinsel Neuseelands und Wilderness, einem Ort an der südafrikanischen Garden Route legt die Autorin ihre Fährten, hinterlässt Spuren. Und es entstehen geradezu Tonkörper in mir, wenn ich ihr Zeile für Zeile folge; ich gerate in einen eigenartigen Singsang, werde von einer konsequent strukturierten Welle erfasst. Etwas Stringentes, Nachdrückliches, Singuläres ist Qualität dieser Texte, eine Endlosigkeit, die sich aus dem Buch hinausbewegt, in es hineinwirkt.

Die Geometrie der Landschaft ist federführend; und ihre Ornamente, Brüche, Aufwürfe finden eine beinahe holographische Umsetzung in diesem Band. Was dabei entsteht, ist von achtsam gewobener Konsistenz. Teppiche. Landschaftsteppiche. Textteppiche.

Immer wieder spiegelt sich die Innen- in der Außenwelt, die beiden kontrastieren einander, ergänzen sich, finden sich im steten Abtausch, wie Ebbe und Flut, Sturm und Windstille.

Farben treten hervor, allem voran Grün, das beruhigende Grün dieser Architektur.

Petra Ganglbauer

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