Die Listen der konkreten Poesie und ihre Folgen
Klever Verlag
Wien 2008
Die LISTE erfreut sich in jüngster Zeit wieder zunehmender Beliebtheit, weil sie einerseits die Nähe zur Mathematik offen legt und andererseits Poetizität „verkörpert“.
Dieses Buch gewährt einen konzisen Einblick in Wesen und Merkmale bzw. formale Abgrenzungen der literarischen LISTE und ihre Funktionen und zeigt umfassend die unterschiedlichen Spielarten auf.
Insofern ist es auch ein Nachschlagwerk. Aber nicht nur.
Cotten nimmt Bezug auf teilweise beinahe schon klassische Beispiele (Ernst Jandl, Heimrad Bäcker u.a.) und jene jüngerer Autor/innen (Margret Kreidl). Sie zeigt auch jene Grenzlinie auf, die sich zwischen der Liste als Methode für den Alltagsgebrauch und ihrer poetisierten Form findet.
Der Duktus ist lebendig und dennoch präzise. Diesen Band nimmt man immer wieder gern zur Hand, um Einsichten zu verschärfen oder zu vertiefen.
Spannend auch die Fokussierungen auf bestimmte Aspekte „Liste als Antierzählung“, „Liste als Rhythmusinstrument“ etc.
Originell das Glossar! Das Buch ist achtsam gestaltet und eines der ersten, das im neuen Klever Verlag erschienen ist. Ansprechend die attraktive, weil dezente Gestaltung!
Petra Ganglbauer