Gabi Schuster: Grafik am Einlageblatt
Herausgeberin: Petra Nachbaur
reihe mitnichten 4, Das Fröhliche Wohnzimmer – Edition
Wien 2002
Von ungeheurer poetischer Dichte sind die Gedichte von Barbara Hundegger, zudem stets auch durchwirkt von Widerständigem, Widerhaken. Als Leserin reibt man (sie) sich daran mit Kopf und Herz.
Eine gekonnte Zusammenführung starker, aufgeladener Bilder, die sich perseverierend, dann wieder aleatorisch-leicht zur Sprachinszenierung fügen, ist das. Die Themen sind mitunter bekannt und doch und dennoch bewegen sich die Texte fomal weit über das zunächst Erwartete hinaus. „Technische“ Sprachprengsel finden sich hier ebenso wie sprachlich Eigenheiten, die wir aus älteren (mythologischen) Quellen kennen. Das macht den Band sehr reizvoll.
Die Stimme, die anschlägt, ist im besten Sinne auch eigenwillige Kontrollinstanz. Selbst dort, wo sich seelisch Transparentes einstellt, werden energisch Konturen gezogen, Spuren vertieft.
Der Duktus beinhaltet , wie stets bei Hundegger, beides: das Poetische und das Politische. Diese beiden Pole versteht die Autorin auf so gekonnte Weise zu verknüpfen, dass die Laustärke, das Tempo und einzelne Passagen nach der Lektüre noch als gesellschaftskritischer Echoraum hallen.
Barbara Hundeggers Gedichte gehören sicher zu den spannensten unserer Tage.
Petra Ganglbauer