Christine Huber: das doch das bauschen kennt

edition chARTS
Wien 2001

Anknüpfungen, Fort- und Weiterschreibungen sind gestattet, das Voraus- und Mitgedachte als Implikation, als eine Art der tätigen Wahrnehmung oder aber der gründlichen Vermutung, die zugleich weit aus dem eigenen Gesichtskreis führt.

Dies alles läßt sich bestens an, um sich mit Christine Hubers textuellem „Vorgehen“ auseinanderzusetzen.

Diese Methode verändert auch die Position der Leserin, die ihrerseits manisch zwischen dem Versuch, das Ent-sprechende zu benennen und jenem, das Nichtgelesene für sich hörbar zu machen, hin und hereilt.

Aus dem unmittelbar Erlesenen werden sehr individuelle Teile nachvollziehbar, versprühen sich im Augenblick poetisch, bleiben aber mit einem dahinter-, davor-, darüber- oder darunterliegenden Textkorpus verwoben.

So nimmt Unfertiges, belebt durch die Mitarbeit der Leser, Gestalt an.

Texte als Übergänge, Scharniere, Drehmomente sind das.

Anläufe, Vorgänge, Verlauf, Über- und Beschreibungen, allesamt sehr rhythmisch, konsequent, knapp.

Heterogen in Gattung und Gestalt, eine Zeichnung von Konturen, eine Verdeutlichung von Ein- und Anrissen, Knüpfstellen, Verdichtungsstellen, eine Andeutung von Netzen.

Unwillkürlich stellt sich das Verlangen nach der akustischen Komponente ein.

Ich möchte die Texte hören.

Petra Ganglbauer

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