edition laurin
Innsbruck 2019
Erika Wimmers Gedichte schlagen ein wie Kometen. Das ist an dieser Stelle ausschließlich positiv gemeint, sie sind aufgeladen, poetisch und kommen mit einer Wucht daher, der man sich nicht entziehen kann. Avancierte, rhythmisierte Gedichte sind das, die auch politische, gesellschaftliche Themen aufgreifen aber alles Andere als plakativ sind. Im richtigen Augenblick entziehen sie sich der Materialität der Alltagswirklichkeit und werden wortwörtlich abstrakt.
Es gibt auch Gedichte, die auf Reiseerfahrungen fußen: „Indien hier“.
Der Band ist zudem in mehrere Kapitel gegliedert.
Repetitionen ritualisieren die Gedichte, die sohin zu Gesängen werden, zu Zorn–, Trauer oder auch Stillegesängen: das Kapitel „echoräume“ ist übrigens Georg Trakl gewidmet.
Formal spannt sich der Bogen von sperrigen, etwa mit Schrägstrichen ausgestatteten und breit gebauten Texten (Ostia Antica: „sieht grob behauene Blöcke / und die Straßen aus Stein“) bis hin zu fragilen, teilweise durch Lautpoesie untermalten Gedichten: „der klang des schlagbaums“, „der klang des skalpells“, beide knallharte Auseinandersetzungen mit Gewalt – oder aber auch „der klang des papiers“ – allesamt Gedichte, die Teil eines Zyklus in diesem Buch und demgemäß nummeriert sind.
Erika Wimmers Gedichte erzeugen einen Sog, einen Sturm, in den man gerät sobald man die erste Seite des Buchs aufschlägt!
Petra Ganglbauer
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