TEXTE UND BILDER
Bibliothek der Provinz
Weitra 2013
„Rückgebunden“ an den Raum der Musik vollzieht Gertrude Maria Grossegger poetische Setzungen und Markierungen in ihrem neuen Lyrikzyklus, indem dieser aus 13 Sätzen gebaut ist. Die knappen, aufgeladenen und zugleich durch die ihnen immanente Leere weithin schwingenden Sequenzen kreisen um (Garten)mystik und Innerseelisches, um Schmerz, der den Wesenheiten implementiert ist ebenso wie um Beziehungsfelder.
Die Sprache mutet mitunter wie Geflüster an, rhythmisierte, gewisperte Wirklichkeit, die an den Rändern von Sein und Nicht-Sein gesprochen wird. Manche der Verszeilen bestehen aus lediglich ein, zwei Worten – gerade dies macht die Textur so fragil, als ob sie ziseliert wäre oder als ob sie das Leben in seiner ganzen Verletzlichkeit spiegle.
Das Vegetabile zieht sich durch den Zyklus wie das Meer es tut – und auch der Stein verkörpert das ganze Gewicht des Lebens in diesem durch ausnehmend stimmige, weil nicht abbildende Bilder von Günter Egger ergänzte Werk.
Empfehlenswert!
Petra Ganglbauer