Alphabet der Träume
Edition Korrespondenzen
Wien 2014
Dieses Mal: Träume.
Rund 360 Traumtexte, alphabetisch geordnet. Jeder Traum hat eine Überschrift und eine „Einfache Erklärung“.
In dieser strengen formalen Ordnung spielt sich‘s ab: Kuchenessen, Krebsgeschwüre, spritzende Milch aus Kuheutern, der Tahrir-Platz, bunte Blumen, Spinat, verfilzte Haare, Thalgau, Kofler, Nagellack, Snowden, ägyptische Ratten, saftige Schwänze, Graz, Rühm, Buchstaben, Kilic, japanische Flüche, Gretchenprosa, Gezi Park, I-Künstler.
Geträumt wird in der Gegenwart der Autorin.
Margret Kreidl greift um sich: In ihr „Traumtagebuch“, in ihre Notate, in ihre Traumdeutungslexika; Sigmund Freud wird herangezogen, tradierte Traumdeutungen, triviale Traumdeutungsratgeber. Lapidar, lakonisch, komisch, aberwitzig, skurril, beklemmend: Die einfachen Erklärungen.
Die Traumtexte in Prosa, Dialogen, Listen, Gedichtform, Fragmentarischem, bis hin zu nur einem Wort sind fein gesponnen, scharf ziseliert. Große Würfe, herangezoomte Mikrokosmen.
Traumtitel, Text, einfache Erklärung stehen nebeneinander, suggerieren Kausalität.
Die Träumerin ist nicht zu stören, die Leserin kommt den Träumen nicht aus.
Eine gelungene Untersuchung der Bandbreite der Traumdeutung.
Ich habe dieses Buch bis zum Ende gelesen, fertig bin ich nicht.
„Einfache Erklärung: Fragen halten uns wach.“
Hannah Sideris
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