edition kürbis
Wies 2002
Einerseits „a crime story“ – mit vielem was dazugehört –, andererseits alles, was sich an den Kipp-Punkten der menschlichen Existenz bewegt: Um Randgänge physischer wie psychischer Art, das Oszillieren zwischen Tag- und Traumbewußtsein, Authentizität und Künstlichkeit wie auch den Kampf um’s Überleben, geht es in diesem ersten Roman des Grazer Autors Martin G.Wanko.
Der Duktus sucht seinesgleichen: Der Protagonist – in wahnsinnigen Empfindungsräumen an der Grenze zur Paranoia unterwegs, – der tote Ken, eine Plastikpuppe, ein Mix aus Trash, Drogenrausch und elementarer Identität.
Dies alles packt Wanko derart brachial und authentisch an, dass die Sprache, stets laut, schrill und direkt, auf einem derart ungeahnt hohen Pegel daherkommen muß, dass man als Leserin, wohl aus der Gewohnheit des Auf und Ab, beinahe einen Absturz fürchtet.
Aber, der kommt nicht.
Statt dessen:
Der wunderbar unprätentiös poetische Satz gegen Ende des Buches:
„Ein Träne, ich spüre so etwas wie eine Träne.“
Denn unter all der Schrägheit wohnt ein empfindsames Bewußtsein, das Wissen um das Dilemma menschlicher Existenz.
Ein spannendes, die Leserschaft in seiner Dichte forderndes Buch!
Petra Ganglbauer
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