Nikolaus Scheibner: auf der hand

herbstpresse
Wien 2006

Cover leider nicht vorhanden (Foto des Autors © Ritter)

Nikolaus Scheibner spielt vieles (fast alles) durch, was Sprache ist, sein kann und impliziert.

Diese Texte sind in der Tat Artefakte, poetisch, jedoch immer wieder kongenial trashig angelegt, ganz auf der Höhe der Zeit, als ob der Autor mit der Sprache oder nein, mit dem Leben, nicht nur sprachspielerisch umgehen, sondern auch diesen ganzen Wirklichkeitsmüll mitsprechen lassen wollte. Als wollte er Poesie und Existenzmüll verschränken.

Er führt Material aus unterschiedlichsten Kontexten (Zeiten, Orten) zusammen, um mittels immer neuer formaler Anläufe, diese ganz vertraute (Sprach)Wirklichkeit aus ihren Fugen zu reißen, kippen, brechen, unterminieren.

Ja, es ist, als wäre das ganze Buch eine einzige brennende Unterminierung von jenem müden Sprachgebrauch, dem wir alle mitunter anheim fallen.
Als wäre es ein zynischer Weckruf!
Ein poetischer Wächter!

Sehr lesenswert!

Petra Ganglbauer

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