edition gegensätze
Graz-Wien 2000
Parameter der Wahrnehmung, das Organische mithin, wie zirkuläres Denken sind Gegenstand jener dialogischen Annäherung, welche der Komponist Clemens Gadenstätter und die Autorin Lisa Spalt in ihrem Band „TAG DAY schreibspiel“ vornehmen. Es ist dies der insgesamt 12. in der Reihe gegensätze.
Die bisherigen vorliegenden Bände der Reihe, die von Dieter Sperl und Paul Pechmann herausgegeben wird, sind allesamt sehr unterschiedlich konzipiert; gerade das macht die Edition so spannend.
Um das Einzelne wie/als das Ganze geht es in den Untersuchungen von Spalt und Gadenstätter, um das Ganze als Teil seiner selbst, als konstitutives Element, als Organ (s)eines Gesamtorganismus.
Realität, Bedeutung, Zeit sind einige Untersuchungsfelder, mit denen sich die beiden befassen, und dies stets auch im Spiegel von Kunstproduktion.
Was sich ergibt, sind lakunäre (Gedanken)teppiche, Interdependenzen, Kongruenzen, Repulsionen.
Wenigstens ansatzweise wird auch zurückgegeriffen auf Bestehendes, ich persönlich erinnere u.a. eine gewisse Nähe zu „Die fraktale Geometrie der Natur“, von BenoÎt B. Mandelbrot, jedoch wird ausgewiesen: „nichts stimmt hier wenigstens prinzipiell…/ oder:/ alle anklänge an bestehende philosophische/ systeme sind unterlaufen und willkommen.“
Ein interessanter Band für all jene, die sich wieder und erneut einer phänomenologischen Auseinandersetzung stellen möchten.
Petra Ganglbauer