Filmtagebuch
Ritter Verlag
Klagenfurt-Wien 2005
Ein murmelnder, flüsternder Gestus, der einen Sog erzeugt, mithin durch die unzähligen Wiederholungssequenzen. Wort-Spuren, die sich ihrer selbst rückversichern müssen, als glaubten sie an ihre Existenz noch (!) nicht; Stimmen, die sich selbst noch einmal hören müssen, als fürchteten sie das Gefühlte sonst zu vergessen.
Dieter Sperl besuchte Filme, – wir erinnern den einen oder anderen. Er machte sich – während diese liefen –, Notizen und ließ ES sich nachfolgend weiterschreiben.
Das Unterbewusstsein verleibte sich das Erlebte ein, durchdrang es, maß es, wog es und schickte es zurück, als ein anderes und doch wiederkehrendes.
Der Autor überließ sich dem Einfluß von allem, wir lassen diesen lesend zu, wir öffnen uns, wir staunen.
Entstanden sind poetische Abdrücke, Muster, gehalten von zarten, strukturierenden, den Inhalt zeichnenden Linien.
Textil muten viele der Texte an, gewebt, gesponnen, geflochten, versponnen.
Es ist, als wären die Polaritäten aufgehoben, als fänden sich Nähe und Ferne, Hitze und Kälte, Zeit und Ort vereint oder einander durchwirkend, durchleuchtend in einem großen Traumgewebe.
Ein wunderbares Buch.
Petra Ganglbauer
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